Pflege aus der Sicht einer Angehörigen/ Tochter

Mein Name ist Pakur Kim-Lisa, ich bin 17 Jahre alt und seit meinem 10. Lebensjahr, erlebe und lebe ich mit der Krankheit meiner Mutter.

Auf diesem Blog veröffentlichte meine Mutter, vor kurzem einen Beitrag zu dem Thema „Warum ich...?“.

Ich möchte Ihnen gerne die Situation aus meiner Perspektive darstellen.

Nie werde ich den Tag 2014 vergessen, als meine Mutter, zum ersten Mal ins Krankenhaus kam und sie weinend vor Schmerzen krümmend im Bett dort liegen sah. Dieses Bild hat sich tief in mir festgesetzt.

Meine Mutter, die immer für mich da war, immer alles tat das es mir gut ging...und nun lag sie hilflos und völlig verändert im Bett.

 

In den Jahren bis heute wurde die Erkrankung leider nicht besser, sondern der Zustand ist instabil und meine Mutter bedarf vieler Hilfen im Alltag.

Für mich war es selbstverständlich, dass ich ohne viel nachzudenken, Dinge übernahm und übernehme, um ihr zu helfen. Dabei fiel mir auf, wie schwer es meiner Mutter fiel diese Hilfe anzunehmen und ich oft Tränen bei ihr sah. Es war aber auch für mich ein langer Weg um zu begreifen, dass meine Mutter nicht mehr die war, die ich vor ihrer Erkrankung kannte.

 

Die Frage nach dem „Warum...?“ stellte und stelle ich mir auch immer wieder, ohne eine Antwort darauf zu erhalten. In der ganzen Zeit, nunmehr fast sieben Jahren sind wir, meine Mutter, meine Stiefvater und ich sehr eng zusammengewachsen.

Wir haben gelernt darüber zu reden und können heute damit besser umgehen. Nicht jeder Tag ist gleich, aber gerade in den „guten“ Zeiten versuchen wir ein „fast“ normales Leben zu führen.

 

Kim-Lisa Pakur

 

Herzlichen Dank an Kim-Lisa für diesen Betrag.

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